Messerschmiede Guldimann

Gemüsemesser Sächzgi

Gemüsemesser Damast aus 1.2516 und 1.2714 "Sächzgi"

Dieses Gemüsemesser Sächzgi ist wie ein Sandwich aufgebaut, wobei der im Kern verwendete Stahl sehr hohe Schneidhaltigkeit bietet. Bevor dieser wolframhaltige und sehr reine Werkzeugstahl für die Kernlage verwendet werden konnte, wurde dieser Stahl zu einem sechslagigen Stapel feuerverschweisst und ausgeschmiedet.

Der Verformungsgrad ist dadurch signifikant erhöht und die zuvor groben Karbidzeilen und Austenitkörner deutlich verfeinert. Dies führt zu einer sehr belastbareren Schneide. Der Stahl dieser Sandwichkonstruktion welcher als Aussenlage verwendet wurde, ist ein nickelhaltiger Werkzeugstahl. Aufgrund des niedrigen Kohlenstoffgehalts ist er extrem zäh.

Er hat eine Härte von ca. 54 HRC, so ist eine hohe Zähigkeit garantiert, welche die Klinge weitestgehend vor Durchbruch schützt. Dank präzisen Schlägen mit der Spindelpresse bekam die Klinge ihre Form, wobei die Vorzüge einer kontrollierten thermomechanischen Umformung ausgenutzt wurden. Währenddessen durfte nur der Schmiedeofen als Lichtquelle dienen, weil die Glühtemperatur des Schmiedestücks ohne Interferenzen besser zu kontrollieren sind.
Nach diesem wichtigen Schmiedeprozess wurde das Messer grobgeschliffen und anschliessend mittels Warmbad-Verfahren gehärtet. Die hohe Härte der Kernlage von ca. 65HRC wurde mit Hilfe des UCI-Rockwellprüfgerätes ermittelt. Die Klinge wurde ausbalanciert, sodass sich der Schwerpunkt klingenseitig ca. 15mm vor dem Griff befindet.
Der oben kantige und unten runde Griff besteht aus Büffelhorn und kaukasischem Nussbaumholz. Ein Sicherungsstift aus Chromstahl, welcher auf der Dreh- und Fräsmaschine gefertigt wurde, sorgt für spielfreien Klingensitz in der Nussbaum-Scheide.

Die Kernlage Deines Gemüsemesser Sächzgi wurde im Labor für Werkstoffprüfung der SVTI in Wallisellen untersucht. Das Gefüge zeigt extrem feine Karbide und feinste Austenitkörner. Diese Probe wurde mit dem feinsten industriell herstellbaren Stahl (Verwendung: Uhrmacherindustrie) verglichen. Das Resultat dieses Vergleichs zeigt, dass die von mir geschmiedete Probe sogar noch etwas feiner ist als die Probe des Uhrmacherstahls.

Empfehlungen

    • Die Schneide hat eine filigrane Geometrie, daher ist das Messer nicht geeignet für Knochen und gefrorene Lebensmittel.
    • Um Schnittgut auf die Seite zu schieben, bitte den Rücken verwenden und nicht mit der Schneide schaben. Beim Schaben leidet die Schärfe unnötig stark, da sich die Schneide umlegt!
    • Die Klinge ist nicht rostfrei, daher unmittelbar nach Gebrauch mit warmem Wasser und evtl. wenig Seife reinigen, danach sofort abtrocknen.
    • Nicht in der Spülmaschine waschen.
    • Für die Reinigung keinen kratzenden Schwamm verwenden.
    • Die Helligkeit der Klinge kann sich verändern (Patinabildung). Die Verfärbung der Klinge kann mit Keramikherdreiniger und einem Lappen vorsichtig entfernt werden. Danach gut abspülen und sofort trocknen!
    • Jede Klinge verliert bei Gebrauch ihre Schärfe. Dessen Wiederherstellung soll behutsam mit dem Wetzstahl (Dick Micro, Superfeinzug) geschehen.
    • Nach einer bestimmten Zeit des Wetzens muss die Schneidphase mit feinen Wasserschleifsteinen (3000er-12000er) wiederhergestellt werden.
    • Schärfwinkel = 18° pro Seite.

Technische Details

Schneidenstahl:1.2516 (1.20% C)
Aussenlagen:1.2714 (0.55%C
  
Schneidenhärte (UCI Prüfung):ca. 65 HRC +/- 1HRC
Griff:Nussbaum / Büffelhorn
Gesamtlänge (mit Griff):432 mm
Länge der Klinge:259 mm
Höhe der Klinge:56.3 mm
Dicke der Klinge beim Griff / Mitte der Klinge:3.65 mm / 1.85 mm
Gewicht des Messers:233 g
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