







Von Klingen und Klängen
Jury Clormann – klassischer Gitarrist, ehemaliger Professor der Zürcher Hochschule der Künste und Spezialist für argentinische Musik.
„Jury Clormann gehört zu den bekanntesten Gitarristen Europas, die die Gabe besitzen, die argentinische Musik so zu interpretieren wie die großen argentinischen Interpreten selbst, die aus diesem schönen Land in Südamerika stammen.“
– Eduardo Falú, Argentinischer Gitarrist
https://www.clormann.ch
Es ist mir eine grosse Ehre, dass Jury Clormann nicht nur ein individuell geschmiedetes Küchenmesser – „En Luraule“, entstanden während mehrerer gemeinsamer Tage in meiner Messerschmiede – sondern auch ein Brotmesser aus meiner Werkstatt täglich in Händen hält.
Wer Saiten mit solcher Feinfühligkeit zum Klingen bringt, dem ein Werkzeug zu schaffen, das seine Hände ebenso gern berühren – das ist eine ganz besondere Freude.
Zitat Jury Clormann:
„…übrigens das Brotmesser ist genial und schneidet traumhaft“
Danke Jury!
Damast-Schmiedeprozess
Die Klinge besteht aus einem Hochleistungsdamast mit ca. 675 Lagen.
Für diesen Damast wählte ich den verschleissbeständigen ApexUltra und der nickelhaltige Werkzeugstahl 75Ni8 aus. Diesen längte ich in gleichgrosse Stücke ab, welche anschliessend gleichmässig Plangeschliffen werden mussten um eine einwandfreie Schweissverbindung sicherzustellen.
Jedes Paket musste ich vor dem Schmiedevorgang mittels Schweissverfahren aussenseitig verschliessen, um das Eindringen von Sauerstoff möglichst zu verhindern. Nun ist das Grundmaterial bereit zur Klinge geschmiedet zu werden.
Schmieden der Klinge
Aus einem Stück des Volldamast-Barrens habe ich die Klinge schrittweise zu einem Klingenrohling umgeformt. Hierbei achtete ich auf eine nicht zu hohe Starttemperatur um jedoch trotzdem möglichst viele Karbide in Lösung zu bringen. Die Endtemperaturen wählte ich so, dass keine Risse entstehen konnten, jedoch die Temperatur knapp unter AC1 lag. So konnten dadurch ganz viele sehr feine Karbide und sehr kleine Austenitkörner hinterlassen werden. Dieser zentrale Schmiedeprozess stellt eine weitere Teil-Basis für eine Leistungsfähige Schneide dar.
Wärmebehandlung und Härteprüfung
Nach dem Schmiedeprozess wurde das Messer grobgeschliffen und wärmebehandelt, einschließlich Härten und Anlassen des Stahls. Dieser Prozess sorgt für eine außergewöhnliche Verschleißfestigkeit. Der Volldamast erreicht eine durchschnittliche Härte von 65 HRC, die durch zahlreiche Messungen mit dem UCI-Härteprüfgerät Sonodur 3 exakt bestimmt wurde.
Schärfen
Das besondere an den Brotmesser aus meiner Hand ist der beidseitig angebrachte Wellenschliff. Dank dieses symmetrischen Wellenschliffs gelingt jedes Schnittresultat überaus präzise. Traditionelle bzw. einseitige Wellenschliffe führen oft zu asymmetrischen Scheibendicken, da das Messer seitlich „weg zieht bzw. verläuft“. Die exzellent hohe Schärfe wird mit Hilfe einer winkelgeführten Präzisionseinrichtung und diversen Schärfstein-Feinheiten ausgeführt. Jede einzelne Welle wurde beidseitig und symmetrisch innerhalb mehreren Durchgängen geschliffen. Selbstverständlich geschieht dieser wichtige Vorgang ausschließlich wassergekühlt und somit bei Raumtemperatur.
Griff und Monturen
Der achteckig geschliffene Griff besteht aus verdichtetem Schweizer Nussbaumholz von Swiss Wood Solutions und und die Griffzwinge aus Grendill. Dieses besondere Nussbaumholz ist dank des einzigartigen Verdichtungsverfahrens extrem hart und weitgehend feuchtigkeitsbeständig. Der Griff erfüllt die wichtige Aufgabe, maximale Kontrolle zu ermöglichen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Technische Daten
| Damast |
ApexUltra und 75Ni8 |
| Schneidenhärte | 64 HRC (Tol. +/- 1HRC) |
| Griffmaterial |
Grenadill, Nussbaum Bijouwood v. Swiss Wood Solutions |





