Messerschmiede Guldimann

Maria und Anneliese

Rüstmesser aus 1.2516 in 20mm Vollrundmaterial und Guldimann-Stahl "Maria und Anneliese"

Bevor die Rüstmesser Maria und Anneliese in ihre grobe Form geschmiedet werden konnten,
musste der jeweilige Stahl mehrfach mit sich selber gestapelt und anschliessend umgeformt werden. Als Ausgangsmaterial hatte ich den 1.2516 in 20mm Vollrundmaterial und den Guldimann-Stahl in Blöcken aus 60mm x 60mm x 30mm.

Vor jeder Stapelung der Stähle musste das Flachmaterial auf der Kugelmüller Präzisions-Topfschleifmaschine (Jg. 1976) plangeschliffen werden. Jede dieser Stapelung, wurde mittels WIG-Schweissverfahren aussenseitig verschlossen um ein Eindringen von Sauerstoff zu verhindern. Für beide Stähle entstand schlussendlich ein Verbund aus je 13 Lagen. Anschliessend folgte aus diesem 13 lagigen Paket die Formgebung zum Rüstmesser, wobei die Vorzüge einer kontrollierten thermomechanischen Umformung ausgenutzt wurden. Dieser sehr zentrale Schmiedeprozess ist die Basis für langwährende Schärfe und Schneidhaltigkeit.

Dieser sehr zentrale Schmiedeprozess ist die Basis für langwährende Schärfe und Schneidhaltigkeit.

Danach wurden die beiden Rüstmesser Maria und Anneliese grobgeschliffen und mittels Doppelhärtung und Zwischenvergütung zu hoher Verschleissbeständigkeit getrimmt. Um die nun sehr hohe Härte etwas zu entspannen bzw. alltagstauglicher zu machen, wurde die Anlassbehandlung durchgeführt. Die Härte liegt durchschnittlich bei 65 HRC und wurde durch die Ultraschallmethode an verschiedenen Messpunkten ermittelt.

Die exzellent hohe Schärfe wird mit Hilfe einer winkelgeführten Präzisionseinrichtung und Diamond Lapping Film DLF, bis zu einer Körnung von 0.1 Mikrometer ausgeführt. (0.1my = ca. 120’000er Körnung) Selbstverständlich geschieht dieser wichtige Vorgang ausschließlich wassergekühlt und somit bei Raumtemperatur.

Der achtkantige und gegen vorne verjüngende Griff besteht aus türkischem Nussbaum.

Der gefräste und gedrehte Sicherungsstift besteht aus Chromstahl, er sorgt für spielfreien Klingensitz in der mit Leder gefütterten Nussbaum-Scheide.

Empfehlungen

  • Die Schneide hat eine filigrane Geometrie, daher ist das Messer nicht geeignet für Knochen und gefrorene Lebensmittel.
  • Um Schnittgut auf die Seite zu schieben, bitte den Rücken verwenden und nicht mit der Schneide schaben. Beim Schaben leidet die Schärfe unnötig stark, da sich die Schneide umlegt!
  • Die Klinge ist nicht rostfrei, daher unmittelbar nach Gebrauch mit warmem Wasser und evtl. wenig Seife reinigen, danach sofort abtrocknen.
  • Nicht in der Spülmaschine waschen.
  • Für die Reinigung keinen kratzenden Schwamm verwenden.
  • Die Helligkeit der Klinge kann sich verändern (Patinabildung). Die Verfärbung der Klinge kann mit Keramikherdreiniger und einem Lappen vorsichtig entfernt werden. Danach gut abspülen und sofort trocknen!
  • Jede Klinge verliert bei Gebrauch ihre Schärfe. Dessen Wiederherstellung soll behutsam mit dem DLF/Leder Abziehstab geschehen.
  • Nach einer bestimmten Zeit des Abziehens muss die Schneidphase mit feinen Wasserschleifsteinen (3000er-12000er) wiederhergestellt werden.
  • Schärfwinkel = 18° pro Seite.

Technische Details

Anneliese: 1.2516 (A)
Maria: Guldimann-Stahl (B)
Schneidenhärte (UCI Prüfung): A: 64 HRC +/- 1HRC // B: 68 HRC +/- 1HRC
Griff: Hirschhorn / Nussbaum TR
Gesamtlänge (mit Griff): 225 mm
Länge der Klinge: 101 mm
Höhe der Klinge: 25 mm
Dicke der Klinge beim Griff / Mitte der Klinge: <1.9 mm / <1.0 mm
Gewicht des Messers: <50g

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