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Stahl

Zugegeben, ich bin ein Freund von ganz bestimmten Werkzeugstählen, welche jedoch nicht Rostträge sind. Ich bin davon überzeugt, dass ein außergewöhnliches Küchenmesser auch eine etwas intensivere Pflege erwarten darf. Bei Messer aus nicht rostfreien Stählen sollte nach dem Gebrauch ein Abwaschen folgen und anschließend sollten sie sofort abgetrocknet werden. Bei Nichtbenutzung von mehr als einer Woche sollte die Klinge mit wenig Balistol Spezial eingerieben werden (Rostschutz). 
Die meisten rostfreien Werkzeugstähle weisen zwar eine leicht erhöhte Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit auf, haben aber oftmals eine ziemlich grobe Gefügestruktur und weisen meist nicht die nötigen Verschleiss- und Zähigkeitswerte auf. Karbide sind Hartphasen im Stahl welche unterschiedlich groß sein können. Da die homogene Karbidgrösse für die Schärfe und Belastbarkeit entscheidend ist, benutze ich vorwiegend Stahl mit sehr feinen Karbiden, Größe ca. 0.5 – 2.5. µm. Als Vergleich, einige rostfreie Stähle haben in der Regel Karbidgrössen zwischen 8 – 60 µm, somit ist die Schärfe, Druckschneidhaltigkeit und Schneidkantenstabilität dementsprechend schlecht! Der Verwendungszweck sowie die Fähigkeiten des Benutzers sind entscheidend, wie der Stahl bereitgestellt wird und welcher Stahl zum Einsatz kommt.

Dank viel guter Erfahrung mit meinen eigens entwickelten Stahlsorten; Guldimann-Stahl1 und Guldimann-Stahl2, ist in Zusammenarbeit mit Dr. Larrin Thomas, Tobias Hangler und mir  ApexUltra entstanden. ApexUltra ist ein Stahl für handgefertigte Messer höchster Güte. Er weist homogenste Verteilung der sehr feinen Karbide auf und trägt so zur einfachen Schärfbarkeit bei. ApexUltra ist bei exakter Behandlung ein ganz besonderer Stahl, da er überaus hohe Zähigkeit bei sehr hoher Härte bietet. Hier ein Artikel für weitere Informationen zu diesem außergewöhnlichen Stahl.

Qualitätssicherung

Mit Hilfe des renommierten Metallographen Herr Markus Zgraggen , lasse ich periodisch die Qualität meiner Arbeit überprüfen. Dabei wird die fertig geschmiedete und gehärtete Klinge chemisch und Mikroskopisch untersucht. Diese metallurgischen Untersuche werden anschließend mit Herr Zgraggen besprochen um so die Qualität stetig zu verbessern.

Hier noch ein Vergleich zwischen zwei Proben in ungehärtetem Zustand.  Bild Links zeigt den Stahl im Rohzustand bzw. Anlieferzustand mit Korngrenzenzementit und grobem Austenitkorn. Das rechte Bild zeigt die von mir geschmiedete Probe mit feinsten Karbiden und kaum sichtbarem Austenitkorn.

Härteprüfung mit dem Sonodur 3

Untersuchungen zum 1.2562

Nachfolgend eine umfassende Untersuchung zum Riffelstahl 1.2562. Innerhalb dieser Arbeit untersuchte ich die positiven Auswirkungen meiner thermomechanischen Umformtechnik auf diesen besonderen Stahl. Es gelang mir dank dieser Technik exzellente Härte-Zähigkeits-Verhältnisse zu erreichen.
Ähnliche Stähle wie der 1.2562, welche auf diese Weise umgeformt und wärmebehandelt werden, erzielen  höchste Standzeiten feiner Schneidengeometrien!

Thoughness testing of 1.2562

Holz

Holz weist eine sehr interessante Maserung auf und ist berührungsangenehm. Ich verwende sehr gerne Hölzer mit auffälligen Farben und Strukturen sowie hoher Dichte. Einheimische Holzer finde ich besonders interessant, da sie ökologisch weniger bedenklich sind.

  • Apfel
  • Birne
  • Esche
  • Zwetschge
  • Nuss
  • Palisander
  • Olive
  • Pink Ivory
  • Mopane
  • Schlangenholz
  • Bocote
  • usw.

Rentierhorn, Rothirschhorn, Sambarhorschhorn…

Die hervorragende Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, der edle helle Farbton, die einfache Verarbeitbarkeit, die extreme Stabilität und die Natürliche Herkunft, sind alles wichtige Attribute dieser tierischen Materialien.

Mammutelfenbein

Ich verwende explizit kein Elefantenelfenbein, da ich absolut gegen die Wilderung der übriggebliebenen Elefanten bin.  Auch mit CITES-Zertifikat glaube ich, dass die kriminelle Energie höher ist als die Schutzmassnahmen durch CITES greifen können. Mammutelfenbein ist im Gegensatz sehr unproblematisch, weil das Tier bereits ausgestorben ist. Es ist zwischen 10’000 und 20’000 Jahre alt, somit entstammt Mammutelfenbein einer längst vergangenen Epoche der Menschheitsgeschichte. Dies macht Mammut-Elfenbein zu einem faszinierenden und einzigartigen Rohstoff. Mammutelfenbein ist etwa ein Fünftel schwerer als Elefantenelfenbein. Die Härte entspricht der Härte von Gold.